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Künstlerin Lise hängt ein Bild an ihre Wand

Bilderwand gestalten

Bilderwand gestalten: Du erfährst hier, was es für Möglichkeiten gibt, welche Raster auf welche Art wirken und was du brauchst, um eine tolle Bilderwand zu gestalten.

Bist du gerade umgezogen, am Renovieren oder brauchst du einfach einen Tapetenwechsel? Dann ist es Zeit für eine neue Bilderwand.

Bilderwände geben Räumen eine besondere Stimmung. Mit ihrer Hilfe kannst du deine ganz persönliche Geschichte erzählen. Damit dein Bilderprojekt auf jeden Fall zum Erfolg wird, habe ich dir das wichtigste Know-How hier zusammen gefasst. Aber keine Sorge: dies soll lediglich ein kleiner Anreiz sein und kein Aufsatz über optische Harmonie. Sofern dir dieser Beitrag die ein oder andere eigene Idee entlockt, hat er seinen Zweck schon erfüllt.  

 

Bilderwand gestalten – ein paar Dinge vorab

  • Lege nicht einfach los, sondern mache dir vorher Gedanken. (Dass du diesen Beitrag gefunden hast, ist auf jeden Fall schon einmal ein gutes Zeichen.)
  • Die meisten Bilder lassen sich ohne Bohren mit einem Nagel aufhängen. Die Löcher in der Wand sind später auch wesentlich einfacher zu verschließen als Bohrlöcher. Mit schweren Bildern solltest du dennoch keine Experimente wagen und lieber zu Bohrmaschine, Dübel und Schraube greifen.
  • Stelle sicher, dass alle Bilder gerahmt sind, bevor du beginnst sie zu montieren. Durch eine Rahmung werden sich die Abstände zwischen deinen Bildern an der Wand verändern. Sofern du unterschiedliche Rahmen hast, beeinflussen diese ebenso die Optik – dazu aber gleich mehr.
 

Nun aber gut – Sicherheitsbelehrung abgeschlossen – ran an deine Bilder.

 

 Die Formen einer Bilderwand und was diese ausmacht

Die Form und die Größe des freien Platzes an deiner Wand bestimmen, welche Hängung und welche Bilder du verwenden solltest. An einer großen leeren Wandfläche sehen beispielsweise drei gleichgroße kleine Bilder total verloren aus. Es macht ebenso wenig Sinn, an der Wand eines Treppenaufganges eine sehr geradlinige horizontale Rasterhängung anzubringen.

Das klassische Raster

Das klassische Raster wirkt sehr ordentlich. Es bringt durch seine klare Struktur Ruhe an die Wand – egal wie wild die Bilder sind. Um bei deinem Besuch allerdings keine Zuckungen zu verursachen, solltest du unbedingt einige Regeln beachten:

  1. die Abstände zwischen den Bildern sollten gleich sein
  2. die Bilder sollten immer gerade hängen
  3. am besten Bilder der gleichen Größe verwenden
  4. der Mittelpunkt des Bilderrasters sollte immer auf Augenhöhe sein

Wer es super-strukturiert mag, verwendet zudem noch gleiche Rahmen in gleicher Farbe.

Die Reihe

Eine Aneinanderreihung von Bildern passt am besten in Flure oder über Treppen. Mit dem Abschreiten der Bilderwand lässt sich quasi eine Geschichte im Vorübergehen erzählen. Damit aus langen Wänden allerdings optisch nicht noch längere Wände werden, hier einige Tipps:

  1. wenige bis gar keine Querformate für horizontale Bilderreihen verwenden – die Wand wirkt sonst sehr lang
  2. wenige bis gar keine Hochformate für vertikale Bilderreihen verwenden (außer die hochformatigen Bilder sind genau so breit wie die im Querformat)
  3. die Abstände von Bild zu Bild an die Bildgröße anpassen (große Bilder, größerer Abstand und kleine Bilder, kleinerer Abstand)
  4. Bei einer diagonalen Bilderreihe über der Treppe, sollten die Bilder auf Augenhöhe der jeweiligen Treppenstufe hängen.
 
Bei den Rahmen einer Reihe kann man theoretisch nichts falsch machen. Wenn es dir allerdings schnell zu wuselig wird, kannst du Rahmen in ähnlichen Farben und ähnlichen Stilen gut miteinander kombinieren. Wenn du hingegen gern experimentierst, stehen dir alle Möglichkeiten offen.
 

Petersburger Hängung oder Salonhängung

Mein persönlicher Favorit und mein Zuhause ausgelebtes Bildprinzip: alle Regeln über Bord. OK – vielleicht etwas ZU extrem. Tipps gibt es schließlich immer. Die Petersburger Hängung stammt aus Zeiten, in denen der Begriff „Minimalismus“ wohl noch nicht existierte. Aus dem reinen Überfluss entstanden ist daher diese fabelhafte Art der Bildpräsentation. Erklären lässt es sich mit Worten eher schwer, allerdings starte ich für dich einen Versuch. 

Bei der Petersburger Hängung oder auch ‚Salonhängung‘ startet man mit dem persönlichen Lieblingsstück: in der Mitte der ausgewählten, bis dato leeren, Bilderwand wird es aufgehangen. Von diesem Werk (es können auch zwei oder drei sein) ausgehend, baut man die übrigen Bilder drumherum. Festgeschriebene Regeln der Harmonie gibt es dabei nicht. Es hilft allerdings die Abstände zwischen den Bildern abhängig von den Bildgrößen zu wählen. Wie vormals erwähnt, sollten größere Bilder einen größeren Abstand zueinander haben. Kleine Bilder dürfen durchaus einen kleineren Abstand zueinander haben. Wie die Vorgehensweise vermuten lässt, wusste sich der Adel von damals, einfach nicht anders zu helfen: die Wände waren voller Bilder, also blieb nichts anderes übrig, als hinzukommende Werke darüber, darunter und daneben zu hängen. 

Auf diese Art und Weise habe ich beispielsweise immer meine gemalten Werke an der Wand angebracht. Aus Erfahrung kann ich dir ein paar wertvolle Tipps mitgeben, falls du eine solche Bilderwand mal ausprobieren möchtest:

  1. Achte auf wiederkehrende Farben. Dazu zählen auch Rahmen und Passepartouts.
  2. Lasse lieber Bilder weg, wenn du mit ihnen zu nah an andere Wohngegenstände heran reichst. Es bringt dir nämlich nichts, wenn du auf deine Lieblings-Kommode nichts mehr darauf stellen kannst, weil du sonst dein Lieblingsbild verdeckst.
  3. Wenn du viele, sehr unterschiedliche Rahmen hast, und es nicht zu unübersichtlich haben willst, kannst du sie alle einfarbig lackieren. (Achtung: gut vorher überlegen)



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