Die richtige Pflege von Kunstwerken: So bleibt dein Gemälde langfristig schön

Das Thema Kunstpflege für Acryl- und Ölgemälde ist für dich interessant, wenn du Gemälde besitzt oder vor hast perspektivisch welche zu erwerben.

Kunstsammler*innen und Kunstliebhaber*innen investieren nicht nur in einzigartige Werke, sondern auch in deren langfristige Erhaltung. Acryl- und Ölgemälde auf Leinwand, MDF-Holzplatten oder Leinwandkarton sind zwar robust und langlebig, dennoch benötigen sie hin und wieder eine gezielte Pflege, um ihre Farbbrillanz und Struktur über Jahrzehnte hinweg zu bewahren. In diesem Beitrag erfährst du, wie du deine Kunstwerke richtig pflegst, wie du von vornherein Verunreinigung vermeidest und wann es sich lohnt, einen Profi hinzuzuziehen.

Warum ist die richtige Kunstpflege so wichtig?

Ein Kunstwerk ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch wertvoll. Unsachgemäße Behandlung kann zu Vergilbung, Verformung, Rissbildung oder Farbverlust führen und damit zur Wertminderung. Durch gezielte Gemäldereinigung, fachgerechte Kunstkonservierung und optimale Aufbewahrung bleibt dein Kunstwerk geschützt und erhält seine ursprüngliche Ausstrahlung.

Grundlagen der Gemäldereinigung

Auch wenn ein Gemälde auf den ersten Blick sauber erscheint, setzen sich mit der Zeit Staub, und andere Schmutzpartikel darauf ab. Eine sanfte, aber effektive Reinigung ist daher unerlässlich und regelmäßig durchzuführen.

Staub entfernen – aber richtig!

  • Es empfiehlt sich alle zwei bis vier Wochen die Gemälde abzustauben.
  • Verwende einen sehr weichen Pinsel oder einen klassischen Staubwedel.
  • Keinen direkten Druck ausüben, um die Farbschicht nicht zu beschädigen.
  • Vermeide Staubwedel oder Tücher mit synthetischen Fasern, da sie elektrostatische Aufladung erzeugen können, oder an Farbpartikeln hängen bleiben und sie schlimmstenfalls mit der Zeit immer mehr abtragen.

Fingerabdrücke und Verschmutzungen sanft beseitigen

Hier gilt unbedingt: Experimente vermeiden! Wenn du dir unsicher bist, stelle das Gemälde besser einem Fachkundigen vor.

Sofern das Gemälde eine Firnisschicht besitzt, kannst du mit einem angefeuchteten Baumwolltuch ganz vorsichtig leichte Verschmutzungen und Fingerabdrücke selbst entfernen. Verwende hierbei nur destilliertes Wasser und gehe mit so wenig Druck wie möglich vor.

Verwende auf gar keinen Fall Haushaltsreiniger, alkoholische Reiniger oder Ähnliches.

Exkurs: Firnis

Ein Firnis ist eine dünne Lackschicht welche typischerweise nach vollständiger Trocknung eines Gemäldes zum Schutz vor UV-Strahlung und Schmutzpartikeln direkt auf das Gemälde aufgetragen wird. Diese Firnis gibt es für Öl- sowie Acrylgemälde in verschiedener Ausführung: matt, seidenmatt und glänzend. Nicht jedes Gemälde ist mit einer solchen Firnisschicht versehen – informiere dich daher beim Kauf unbedingt darüber, ob eine Firnisschicht vorhanden ist oder nicht.

Der Vorteil einer Firnisschicht ist, dass man sie „austauschen“ kann, sobald es notwendig wird. Wenn das Gemälde beispielsweise verschmutzt oder ein wenig vergilbt mit der Zeit, kann die Firnisschicht entfernt und erneuert werden. Dadurch sieht das Gemälde aus wie am ersten Tag.

Dies sollte unbedingt von jemand Fachkundigem durchgeführt werden!

Kunstkonservierung und Lagerung – Schutz für die Ewigkeit

Die richtige Lagerung deines Kunstwerkes ist essenziell, um irreversible Schäden zu vermeiden. Die richtigen Lagerbedingungen machen dabei den größten Teil aus. Dieser Abschnitt ist für dich interessant, wenn du vorhast mit Kunst zu spekulieren und sie gar nicht selbst in deinen Räumlichkeiten zu präsentieren, oder wenn du sie für eine Zeit einlagern musst.

Die Hinweise beziehen sich auf ungerahmte Gemälde auf Keilrahmen, Holzuntergründen oder Leinwandkarton.

Die richtige Lagerung für Acryl- und Ölgemälde

Das Gemälde sollte zuerst von Staub- und Schmutzpartikeln befreit werden. Fotos und schriftliche Dokumentationen zum Zustand des Bildes lassen später Rückschlüsse und Prüfungen zu etwaigen Veränderungen des Werkes zu. Ist alles fotodokumentiert kann das Gemälde sicher verpackt werden.

Für die Abdeckung der Gemäldevorderseite sollte säurefreies Seidenpapier verwendet werden. Ist die Vorderseite abgedeckt, kann das Werk in ein lichtundurchlässiges, aber luftdurchlässiges Tuch gewickelt werden. Auf Plastikhüllen oder synthetische Fasern im Tuch unbedingt verzichten! Die Kanten können zusätzlich mit einem Kantenschutz (zum Beispiel aus Styropor) versehen werden.

Auf eine umschließende Kartonage sollte wenn möglich verzichtet werden, damit die Luftzufuhr nicht noch zusätzlich eingeschränkt wird.

Gemälde sollten aufrecht und mit Abstand zu anderen Gegenständen aufbewahrt werden.

Am vorgesehenen Lagerort sollten die folgenden Bedingungen vorherrschen:

  • Belüftung und Luftzirkulation sind wichtig
  • keine direkte Sonneneinstrahlung, am besten dunkel
  • Luftfeuchtigkeit 50 – 60 %
  • Temperatur zwischen 18 und 22 °C
  • keine, maximal geringe Temperaturschwankungen

Alle Bedingungen sollten regelmäßig geprüft werden. Stelle also sicher, dass der Ort der Lagerung für dich zugänglich oder anderweitig überwacht ist, damit es nach der Zeit der Einlagerung keine bösen Überraschungen gibt.

Standorte zur Präsentation und Umgebung – hier ist dein Gemälde sicher

Die richtige Platzierung ist nicht nur entscheidend für die ästhetische Wirkung, sondern auch für die Erhaltung deines Kunstwerks.

Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Blick behalten – ähnlich wie bei der Lagerung

  • Vermeide direkte Sonneneinstrahlung, um Farbveränderungen zu verhindern.
  • Schütze das Gemälde vor Heizungsluft oder offenen Fenstern.
  • Vermeide starke Temperaturschwankungen.
  • Wasserdampf schadet dem Kunstwerk, von daher sind Küche und Bad meist von vornherein als Orte zur Präsentation ausgeschlossen.

Vorsicht vor Schimmel und Schädlingen

  • In feuchten Räumen kann sich Schimmel an Vorder- und Rückseite des Kunstwerkes bilden.
  • Holzplatten sind anfälliger für Schädlinge – regelmäßige Kontrolle ist daher wichtig.

So schützt du deine Kunst auch in viel genutzten Räumen

  • In Fluren oder Wohnzimmern empfiehlt sich ein gewisser Abstand zu Türen, Fenstern und Heizkörpern.
  • Eine schützende Rahmung mit Glas (nicht auf dem Gemälde aufliegend! – hier gibt es spezielle Rahmungen) kann helfen, wenn das Bild an einem viel frequentierten Ort, wie zum Beispiel dem Flur, hängt.
  • Dass ein Kunstwerk niemals Nikotin ausgesetzt sein sollte versteht sich von selbst.
  • Auch Ruß von Kerzen und Kaminen kann sich auf einem Gemälde ablagern und sollte vermieden werden.

Wann du einen Profi für die Restaurierung brauchst

Manche Schäden oder Veränderungen am Gemälde lassen sich nicht selbst beheben. Expert*innen können dein Kunstwerk fachgerecht restaurieren. Manchmal ist dies der einzig richtige Weg zur Kunstpflege für Acryl- und Ölgemälde.

Diese Anzeichen erfordern eine fachkundige Gemälderestauration

  • Vergilbte oder rissige Oberfläche
  • Schimmel- oder Stockflecken
  • Verblasste oder dunkel wirkende Farben

Restaurierung vs. präventive Pflege – was lohnt sich?

  • Regelmäßige Pflege von vornherein spart langfristig hohe Restaurierungskosten.
  • In der Regel genügen leichte Reinigungshandlungen alle paar Wochen.
  • Die Erneuerung der Firnisschicht (falls vorhanden) steht ca. alle 20 Jahre oder bei Bedarf an. Vom Profi durchführen lassen.
  • Eine professionelle Reinigung oder Begutachtung ist sinnvoll, wenn sich die Oberflächenstruktur des Gemäldes stark verändert.
  • Es gilt immer: Lieber zum Fachpersonal bevor Schäden irreversibel werden!

Fazit: Die richtige Pflege bewahrt die Schönheit und den Wert deines Kunstwerks

Kunstwerke sind mehr als nur Dekoration – sie sind Investitionen, die über Jahre hinweg an Wert gewinnen können. Mit der richtigen Kunstpflege stellst du sicher, dass deine Werke auch in Zukunft begeistern.

Falls du nach einzigartigen Kunstwerken suchst, die eine perfekte Mischung aus künstlerischer Qualität und Langlebigkeit bieten, wirf einen Blick auf die Galerie von Lises.Art.

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